Ansicht der Mühle, ca. 1980
Der Mühlenraum mit der jüngeren Mühle aus dem 19. Jahrhundert
Renovation der Wasserstube 2022
Die Mühle von Osten, mit dem Sortengarten für alpine Kulturpflanzen, Sommer 2019 (www.bergetreide.ch)

Muglin - Mühle Ftan

Der Getreideanbau war früher die landwirtschaftliche Grundlage des Unterengadins. Die Äcker auf den terrassierten Hängen prägten das Bild der Kulturlandschaft (Geschichte, Bilder). 

Die alte Mühle von Ftan ist der letzte Zeuge dieser Epoche und erzählt von der einstmals reichen Kornkultur. Im Gebäude befinden sich zwei Mühlen im Originalzustand. Die Bauzeit der älteren Mühle liegt ca. 400 Jahre zurück und ist laut dem Schweizer Heimatschutz älteste, noch im Original funktionierende Mühle der Schweiz (Geschichte). Der Antrieb der Läufersteine erfolgt über die Wasserschaufeln und die Holzwellen zu den mächtigen Zahnrädern.

Es gibt in der Umgebung verschiedene Flurnamen, die auf den Ursprung der Mühlen zurückgehen. Im Jahr 1715 gab es 8 Mühlen und einige Stampfen in Ftan, anfangs 20. Jh. gab es immer noch 5 Mühlen und eine Stampfmühle. Eine von diesen gehörte der Müllersfamilie Florineth, die in 5. Generation durch Cilgia Florineth noch mit der Mühle eng verbunden ist.

Das Gebäude wurde 1972 durch den Schweizer Heimatschutz erworben, saniert und so vor dem Verfall gerettet. Da sich im Lauf der Zeit zeigte, dass die Verwaltung der "muglin da Ftan" sinnvollerweise vor Ort und durch Ortsansässige erfolgen sollte, wurde die Mühle 2014 in eine Stiftung überführt ("Fundaziun muglin da Ftan").

Oberhalb der Mühle findet sich ein kleiner Sortengarten für alte Sorten alpiner Kulturpflanzen, der ebenfalls besichtigt werden kann (Verein für alpine Kulturpflanzen)